Caro Thiele

 

Caro Thiele, in Leipzig geboren, ist eine Malerin der Neuen Leipziger Schule. Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Sighard Gille, Dietrich Burger und Neo Rauch 


Aufgewachsen in einer Künstlerfamilie, entwickelte sie ein eigenständiges Selbstverständnis im Malen. 

 Ihr Werk zeichnet sich durch eine Kombination aus figuraler Malerei und gegenständlicher Darstellung aus. Thiele erforscht in ihren Arbeiten Themen der Identität, Erinnerung und des Raumes, häufig unter Verwendung von kräftigen Farben und dynamischen Kompositionen. Ihre Gemälde, die oft narrative Elemente enthalten, reflektieren sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Fragestellungen. Heute lebt und arbeitet sie in Leipzig und Zwenkau und verfolgt ihren individuellen kreativen Weg.

 

 

 

 

 

Ausbildung 

 

Handwerkliche Buchbinderin (1986-1989)

Kleine Fleischergasse Leipzig/Buchbinderei J. Harmuth

 zugleich Besuch der "Abendakademie HGB Leipzig"

 

 

Studium/Diplom

 

Malerei/Grafik (1990-1996) 

Hochschule für Grafik und Buchkunst/Academy of Fine Arts Leipzig (HGB)

bei Dietrich BurgerSighard GilleNeo Rauch

 

 

 Weiterbildung/Arbeit

 

Coaching Hendrik Martz, Berlin (2014)

 

Beschäftigungstherapeutin (2016-2019)

 

Freie Kunstkursleiterin, Grundschule/Oberschule Leipzig (2020-2023)

 

Dozentin Kunstpädagogik, Berufsakademie Leipzig (2022/2023)

 

"Kleine Kunstschule Zwenkau" (2020 bis 2024)


Freischaffende Künstlerin


Atelier: Zwenkau/ Leipzig 

      

 


 

 

 

 

 

 

 

      

Ausstellungen

 

1989   „Stadtbilder Leipzig“, Gruppenausstellung des BBK-Leipzig,

            Neues Rathaus Leipzig

 

1991   Restaurant "Paname", Königshauspassage Leipzig: Wandgemälde

 

1993   "Leipzig-Künstler sehen die Zukunft ihrer Stadt" ("Mädler Passage")

 

1996   Kunstmarkt Hennebont/Frankreich

 

          Handelshochschule Leipzig

 

          "Specks Hof" Leipzig (Werkschau, Gruppenausstellung)

 

2000  „Galerie Erata“, Personalausstellung/Präsentation Illustration "El gancho bravo"

 

2004  „Projektgalerie Vorortost“, Gruppenausstellung

 

2012   „Galerie am Eck“ Erlangen: „Entgegen“, Personalausstellung

           

           „Galerie Schumann 130“Leipzig: Personalausstellung

 

2013   "Open Monopol" (Monopol- Leipzig, Haferkornstraße) 

 

2014   "Nacht der Kunst Leipzig" Galerie Schumann 130

 

2016   " 24-Stunden-Ausstellung"

 

2016    "Media-City-Leipzig" : "Film ab" Personalausstellung

 

2018   "Galerie Punkt 13" Leipzig

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Interview 


Frau Thiele, Sie sind eine Künstlerin, die es geschafft hat, Ihren eigenen Ausdruck in der zeitgenössischen Kunstszene zu finden. Wie würden Sie Ihr künstlerisches Talent beschreiben und welche Rolle spielt es in Ihrer Praxis?

Caro Thiele: Ich würde sagen, dass mein künstlerisches Talent mir in gewisser Weise in die Wiege gelegt wurde. Es ist ein Teil von mir, das mich auf meinem Weg begleitet hat. Dabei denke ich jedoch nicht in Begriffen von Ehrgeiz oder dem Streben nach Ruhm. Vielmehr verstehe ich meine Verantwortung als Künstlerin so, dass ich authentisch und ehrlich arbeite. Ich habe immer gewusst, dass ich eine klare Vision habe, was ich nicht wollte, und das war während meiner Ausbildung besonders wichtig. Ich war offen für alles, was auf mich zukam, und diese Offenheit hat mir durch die Umbrüche während des Studiums geholfen.

R. N.: Ihre Zeit an der Hochschule in Leipzig war geprägt von einer Übergangsphase, in der sich die „Leipziger Schule“ entwickelte. Wie hat diese Erfahrung Ihre Sichtweise auf die Kunst beeinflusst?

Caro Thiele: Die Leipziger Schule befand sich in einem kritischen Moment der Transformation. Ich erlebte eine Zeit des Wandels, bevor sie zu einer fest etablierten Marke wurde. Diese Phase hat mir die Möglichkeit geboten, verschiedene Strömungen und Ideen aufzusaugen und gleichzeitig zu hinterfragen, was ich selber davon halten möchte. Ich wusste von Anfang an, dass Realismus für mich von Bedeutung ist, jedoch nicht in der Form des Fotorealismus, den ich nicht begreife. In meinen Augen gibt es Fotografien, die mehr Leben und Ausdruckskraft besitzen als manche realistisch gemalten Bilder. Ich finde, dass Kunst mehr sein muss als das Abbild der Realität; sie sollte eine sinnlich-ästhetische Erfahrung bieten.

R. N.: Was bedeutet für Sie "sinnlich-ästhetische Erfahrung" in der Kunst?

Caro Thiele: Sinnlich-ästhetische Erfahrung bedeutet für mich, dass Kunst nicht nur visuell ansprechend, sondern auch emotional und existenziell berührend sein sollte. Ich schätze eine gewisse Klarheit und strenge in der Ästhetik – eine puristische Struktur –, aber ich lehne es ab, dass diese Ästhetik zum Klischeehaften oder Leeren verkommt. Kunst muss Substanz haben, lebendig und sinnlich sein. Mein eigener Zugang zur Natur und zur Welt um mich herum ist essenziell. Ich versuche stets, an den Grenzen meiner Identität zu arbeiten, im Kontext des Weltgeschehens.

R. N.: Angesichts der gegenwärtigen globalen Herausforderungen- wie beeinflusst das aktuelle Weltgeschehen Ihre künstlerische Praxis?

Caro Thiele: Man könnte an der Menschheit verzweifeln, wenn man all die Konflikte und Krisen betrachtet. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich schon lange mit Zweifeln kämpfe. Aber letztendlich bleibt uns als Künstler*innen nichts anderes übrig, als auf uns selbst zurückgeworfen zu werden. Diese Auseinandersetzung ist unvermeidbar. Wir sind gefordert, aus unserem Inneren, unserer eigenen Identität zu schöpfen und unsere Stimme zu finden. Ich glaube, dass wir in der Kunst einen Raum schaffen können, der sowohl die Verzweiflung als auch die Hoffnung reflektiert.


Kontakt: caro-thiele-art@web.de
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